Aufsteigende Feuchtigkeit

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Aufsteigende Bodenfeuchte

Feuchte Gebäude sind keine Seltenheit


Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebten 14% der Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2008 nach eigener Einschätzung in Wohnungen oder Häusern mit Feuchtigkeitsschäden. Dazu zählen undichte Dächer, feuchte Wände und Fundamente sowie Fäulnis in Fensterrahmen und Fußböden. Dieses Ergebnis wurde aus der Erhebung EU-SILC 2008 ermittelt. (European Union Statisticson Income and Living Conditions)


Das bedeutet, bei 41 Millionen Haushalten 2023 in Deutschland, haben 5.740.000 Haushalte bundesweit mit Feuchtigkeitsproblemen zu tun. (Quelle Stat. Bundesamt)


Alleine in NRW, als bevölkerungsreichstes Bundesland, wurden in 909 überprüften Wohnungen 270 Feuchteschäden ermittelt. Hauptsächlich in Altbauten ab Baujahr 1979 und älter zeigten sich signifikante Mängel (Bundesgesundheitsblatt 8).

Das Problem mit der Erdfeuchte


Aus dem Boden aufsteigende Feuchtigkeit ist für viele Bauwerke ein großes Problem, das oft nur schwer zu lösen ist. Herkömmliche Methoden wie das Aufgraben und das Legen einer Drainage sind oft nur begrenzt möglich, weil man im innerstädtischen Bereich an die meisten Außenwände gar nicht heran kommt. Gründe für aufsteigende Bodenfeuchte sind die oft fehlenden oder über die Jahre hinweg immer durchlässiger gewordenen Horizontalsperren. Schätzungsweise 90% aller Fälle sind davon betroffen und konnten bisher fachgerecht nur mit finanziell sehr hohem Aufwand und Eingriff in die Bausubstanz beseitigt werden.


Aufsteigende Bodenfeuchtigkeit


Von aufsteigender Bodenfeuchtigkeit spricht man, wenn die im Erdreich vorhandene Feuchtigkeit durch Kapillare bzw. Kapillarwirkung (oder Dochteffekt) im Mauerwerk nach oben aufsteigt. Gut zu erkennen an Feuchterändern an Wänden, Decken und Böden.


Risse im Putz, Unebenheiten und feuchte Gerüche können ein Anzeichen für aufsteigende Bodenfeuchte sein. Der Feuchtetransport findet zwischen verbundenen Baustoffen statt. Damit kann eine kapillare Durchfeuchtung sowohl vertikal als auch horizontal stattfinden. I.d.R. ist die Durchfeuchtung innerhalb des Mauerwerks höher als in den Oberflächen wie z.B. Putz.

Jüngere Immobilien sind i.d.R. gut geschützt gegen Bodenfeuchte. Gute Abdichtung, moderne Dichtverfahren und neue Bausubstanzen lassen, bei richtiger Anwendung, keine Bodenfeuchte durch. Aber auch hier kann durch Materialfehler oder nicht korrekte Anwendung von Dichtmaterialien Feuchte in das Mauerwerk eindringen. Dann ist schnelle Abhilfe notwendig.


Fehlende oder defekte Horizontalsperren und fehlende Kellerabdichtungen sind die Hauptursachen von aufsteigender Bodenfeuchte, die zwangsläufig im Erdreich zu finden ist.

© moistron-systeme

Erdfeuchte und Kapillarwirkung


Gegen Erdfeuchtigkeit ungeschützte, poröse Baustoffe, nehmen die Erdfeuchtigkeit ähnlich wie ein Schwamm auf. Kurze Zeit später fängt die vorhandene Bodenfeuchtigkeit an zu klettern. D.h. die in der Wand befindlichen Kapillaren füllen sich nun mit dem unvermeidlich vorhandenen Wasser aus dem Boden. Dabei transportiert das Wasser im Erdreich befindliche Salze in das Mauerwerk. Gut zu erkennen u.a. an “blühenden” Hauswänden.


Durch das ständige Aufsteigen in den Kapillaren bewegt sich die Feuchtigkeit fort. Damit einher geht die Ausrichtung der Wassermoleküle (sog. Dipole), wobei sich der negative Pol automatisch nach oben ausrichten, um durch die Wandporen aufzusteigen. Dieses physikalische Phänomen wird Kapillarität oder Dochteffekt genannt. Ursächlich für die Kapillarität sind u.a. die Oberflächenspannung des Wassers, die Feuchtigkeitsmenge, die Bausubstanz und die Verdunstungsmöglichkeiten sowie elektrochemische Prozesse, die ebenfalls die Steighöhe der Feuchtigkeit beeinflussen können. Es wurden bereits Steighöhen von bis zu 9 m über dem Boden ermittelt. Wie bei einem Baum, der sich über Kapillaren mit Wasser versorgt, steigt das Wasser bis an eine physikalische Grenze.

Kapillarität oder Dochteffekt

Kapillareffekt:


Feuchtigkeit steigt (Kapillaraszension) entgegen der Gravitation auf. Je enger die Kapillare ist (die Kapillare ist ein enges Röhrchen, z.B. ein Strohhalm), um so höher kann die Feuchte aufsteigen. Je enger also eine Kapillare ist, umso einfacher hat es die Feuchtigkeit aufzusteigen. Denn die Wassermoleküle möchten immer eng zusammen bleiben. Das fällt dem Wasser bei engen Röhren leichter, denn sie müssen nicht so viele Moleküle nebeneinander aufsteigen lassen. D.h. Kapillarität wird durch die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten selbst und die Grenzoberflächenspannung von Flüssigkeiten mit fester Oberfläche hervorgerufen, die sog. Adhäsionskraft.

Adhäsionskraft:


Unter der Adhäsionskraft ist Anziehungskraft zwischen den Teilchen verschiedener Stoffe zu verstehen. Es treffen zwei verschiedene Stoffe aufeinander, die aneinander haften. Bei Flüssigkeiten ist es die Kraft zwischen zwei kondensierten Phasen. Warum es die Adhäsion physikalisch gibt, ist noch nicht ganz erforscht. Fakt ist, an der Grenzschicht ziehen Moleküle ihre Nachbarmoleküle mit nach Oben. Sind die Moleküle enger zusammen, können sie höher steigen.

Feuchte bestimmen


Es ist nicht so einfach festzustellen, ob eine Wand bzw. Wände zu feucht sind. Wann ist eine Wand zu feucht? Neben Bauschäden können eine menge anderer Umstände die Feuchtigkeit in einer Wand beeinflussen. In erster Linie hängt es von den verwendeten Baumaterialien ab. So spielen die Faktoren


  • Wärmekapazität
  • hygroskopische Eigenschaften des Baumaterials
  • Wärmeleitfähigkeit
  • und Diffusionswiderstand


eine große Rolle. Und der natürliche Feuchtegehalt des Baustoffs spielt ebenfalls eine Rolle. Außerdem kommt es auf das Milieus an, in dem die Mauern/Wände errichtet wurden. All diese Faktoren ergeben den praktischen Feuchtegehalt des Mauerwerks. Einfach ausgesprochen, wird ein Baumaterial längere Zeit einer gewissen Umgebungsfeuchte ausgesetzt, ergibt sich ein relativer Feuchtezustand.


Aus Baufeuchtigkeitstabellen kann dann dieser Wert einzelnen Baustoffen zugeordnet werden. Weitere Tabellen, die ein Sachverständiger zur Bestimmung der Feuchte heranzieht, beziehen sich auf hygroskopische Werte.


Für einen Laien ist es also faktisch nicht möglich, den wirklichen Feuchtezustand einer Wand zu ermitteln. Der natürliche Feuchtezustand von Mauern/Wänden wird nach DIN 4108 festgestellt. Dieser Wert berücksichtigt die genannten Faktoren.

Wichtiger Hinweis


Tun sie sich den Gefallen und nehmen sie keine eigenmächtigen Trocknungsversuche vor. Sie sollten immer erst feststellen lassen, woher der Schaden bzw. die Feuchtigkeit kommt. Schäden können schnell entstehen an:


  • Balkonabdichtungen
  • Dachabdichtungen
  • Fallrohren
  • Wasserführenden Rohren innerhalb des Hauses/Rohrbruch
  • Drainagefehlern
  • durch Druckwasser
  • durch kapillar aufsteigende Bodenfeuchte
  • durch Starkregen
  • durch Wärme-/Kältebrücken (falsches Lüften etc.)
  • usw.


Grundsätzlich können Gründe für Feuchtigkeit von allen Seiten auf das Haus einwirken und auch von Innen. Wenn Sie nun einen Trocknungsversuch unternehmen und der Schaden ist vorher nicht verifiziert worden, kann es zu wesentlich schwereren Folgeschäden und vor allem hohen Kosten kommen.

Beispiel


Durch kapillare Bodenfeuchte wird der Keller durchfeuchtet. Die Wände zeigen entsprechende Anzeichen.


Erster Gedanke: Das Aufstellen eines Trocknungsgerätes. Dieses Lufttrocknungsgerät (Kondensationstrockner) entzieht der Luft die Feuchtigkeit. Das so in einem Behältnis gesammelte Wasser kann dann entsorgt werden. Was passiert, wenn der Schaden nicht vorher fachmännisch saniert wurde? Sie entziehen der Raumluft die Feuchtigkeit. Aber da der Schaden noch nicht behoben wurde, sickert das Wasser durch die Schadstelle bzw. die Kapillaren nach. Dadurch wird noch mehr Wasser in die Wand gezogen, ohne dass es zu einem Trocknungseffekt kommt. D.h. es kommt zu keinem Ende. Anfängliche Erfolge können schnell wieder verschwinden, wenn das Wasser nachgezogen ist. Bei größeren Schäden an der Feuchtigkeitssperre des Hauses, wird das Trocknungsgerät ständig laufen müssen, ohne eine Verbesserung. Hohe Kosten für das Trocknungsgerät, ob Miete oder Kauf, sowie Stromkosten kommen auf Sie zu, ohne eine Besserung zu erzielen.


Aquacontrol 102 wirkt bei kapillar aufsteigender Bodenfeuchte. Es wird kein Trocknungsgerät notwendig. Aquacontrol 102 stoppt den kapillaren Aufstieg des Wassers und lässt die Feuchtigkeit in den Kapillaren wieder zurück in das Erdreich fließen. Diesen Zustand behält Aquacontrol 102 bei, solange das Modul mit Strom versorgt wird.


Und, Aquacontrol 102 hält das Gebäude bzw. die Mauerwerke in ihrem natürlichen Feuchtezustand und damit kapillaraktiv. Keine Versiegelung der Wände von innen, keine chemische Feuchtebeeinflussung. Ältere und alte Gebäude müssen diffusionsoffen gehalten werden. Nimmt man ihnen die Möglichkeit der Diffusion, also der Aufnahme von überschüssiger Feuchte in die Wand und Abgabe der Feuchte in den Raum wenn es trocken ist, erzielt man i.d.R. das Gegenteil von dem, was man erzielen wollte. Nämlich weiterhin unbewohnbare oder zumindest schlecht nutzbare Kellerräume. Wo soll denn die Feuchtigkeit hin, wenn die Wände verdichtet wurden? Es ist schlicht nicht möglich einen Altbau mit halbherzigen Versuchen der Trocknung auf ein modernes Niveau zu heben (siehe "Feuchte bestimmen").


Aus diesem Grund ist es so eminent wichtig, Aquacontrol 102 bei aufsteigender Bodenfeuchte einzusetzen. Kein Einsatz von Chemie, keine Verkieselung des Mauerwerks, keine Injektionen von Harzen oder andern Stoffen. So bleibt die Diffusionsmöglichkeit maximal erhalten.


Aquacontrol 102 ist nicht einzusetzen bei Druckwasser, Leitungswasserschäden oder Einflüssen, die nicht auf kapillare Bodenfeuchtigkeit zurückzuführen sind.

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